Allgemeines zum Thema Synoptische Übersichten
S Y N O P T I S C H E   Ü B E R S I C H T   M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 05.05.2024 um 10.30 UTC



Ruhige Hochdruckrandlage - Atlantischer Rücken. Im Norden und Nordosten 
wechselhafter und kühler. 
__________________________________________________________

Synoptische Entwicklung bis zum Sonntag, den 12.05.2024


Zu Beginn der Mittelfrist am Mittwoch ist der vorher über Westeuropa bestimmende
Trog zum westlichen Mittelmeer abgetropft. Gleichzeitig wölbt sich ein Rücken 
von Westeuropa in Richtung Skandinavien auf, der die letzte Verbindung des 
Troges mit dem Haupttrog über Nordosteuropa langsam auffüllt. Dabei liegt über 
Süd- Südostdeutschland in der Höhe eine konvergente Struktur, bei der trockene 
und kühlere Luftmassen aus dem Norden gegen eher warme und feuchte Luftmassen 
aus dem Südosten aufeinandertreffen und dabei die wärmere Luft am Alpenrand und 
in den südöstlichen Mittelgebirgen gehoben wird. Es fällt leichter bis mäßiger 
Regen, der mit dem sich verstärkenden Hochdruckeinfluss und dem weiter nach 
Süden verlagernden Höhentief im Laufe des Tages aber nachlässt. Die 850 hPa 
Temperaturen liegen um die 5 Grad, am Alpenrand etwas höher. 

Der Donnerstag gestaltet sich unter Hochdruckeinfluss recht ruhig. Im Laufe des 
Tages jedoch nähert sich vom europäischen Nordmeer ein Randtrog mit zugehörigen 
Bodentief und Frontalzone Norddeutschland an. Die Frontalzone zieht an der Nord-
bzw. Nordostflanke des Höhenkeils abends nach Deutschland und sorgt dort für 
etwas Regen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 17 und 23 Grad. Auch 
der Wind frischt an der Küste etwas auf. In der Nacht zu Freitag greift das 
teilokkludierte Frontensystem und der leichte Regen auf den Osten und die Mitte 
über. Auch in den Mittelgebirgen zieht der Wind leicht an. 

Am Freitag zieht der Randtrog rasch ostwärts weiter, wobei die Luftmassengrenze 
diagonal über Deutschland liegen bleibt. Über der Mitte ist Sie aber wenig 
wetterwirksam, da sich der Hochdruckeinfluss wieder stabilisiert. Jedoch bleibt 
es rückseitig der Luftmassengrenze im Nordosten des Landes mit 850 hPa 
Temperaturen um 3 Grad, in der Nähe des mit Kaltluft gefüllten Troges über 
Nordosteuropa, deutlich kühler als im Rest des Landes mit bis zu 8 Grad. 
In der Nacht zu Samstag wölbt sich der Höhenrücken weiter nach Norden bis zum 
europäischen Nordmeer auf, so dass wir in eine etwas steilere und kühlere 
Nordanströmung kommen. Gleichzeitig regeneriert sich der Trog über Nordosteuropa
etwas weiter nach Westen, wobei sich die Luftmassengrenze über der Nordsee 
wieder aktiviert und es in Norddeutschland auch etwas regnen kann. 

Am Samstag kann der nordosteuropäische Trog zwar noch etwas Land nach Süden 
machen, wird aber von dem hohen Potenzial im Westen und Süden blockiert. Die 
Luftmassengrenze befindet quer über Deutschland, aus der es auch etwas regnen 
kann. Der 850 hPa Temperaturunterschied liegt zwischen 2 Grad im Nordosten und 
bis 10 Grad im äußersten Südwesten. Insgesamt erwärmt sich die Luft bodennah 
zwischen 18 Grad im Nordosten und 24 Grad im Südwesten. 

In der erweiterten Mittelfrist bleibt der Langwellentrog über Nordosteuropa 
weiterhin bestehen und er kann sogar seine Fühler weiter auf Nordostdeutschland 
ausstrecken. Ein neuer atlantischer Langwellentrog nähert sich jedoch Westeuropa
an und soll im Laufe der kommenden Woche zum einen den Hochdruckeinfluss 
abschwächen und zum anderen soll auf dessen Vorderseite die Anströmung auf 
Südwest drehen, so dass deutlich wärmere und feuchtere Luft nach Süddeutschland 
geführt werden könnte. Die Luftmassengrenze bleibt indes wie auch immer über 
Deutschland liegen.    
__________________________________________________________

Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz ist relativ gut. Alle Vorläufe und auch die aktuellen Läufe 
simulieren ab kommenden Mittwoch den zunehmenden Einfluss eines umfangreichen 
Hochdruckgebiets, dass von Südwesteuropa langsam auf Mitteleuropa übergreift. Am
Nord- bzw. Nordostrand der Hochdruckzelle gibt es einige Störungen, die in der 
Vorhersage mit gewissen Unsicherheiten versehen sind. Da Deutschland im 
Mittelfristbereich sich immer an der Nord bzw. Ostflanke des Hochs befindet, 
bleibt es für Mai eher normal temperiert und es kommt immer mal wieder zu etwas 
Regen. Nennenswerte Wind- oder Gewitterlagen sind nicht in Sicht.

__________________________________________________________

Vergleich mit anderen globalen Modellen
 

Im Gro simulieren die verschiedenen betrachteten Modelle alle ein ähnliches 
Szenario. Jedoch gibt es Unterschiede bei der genauen Ausrichtung des Höhenkeils
und der Randtröge beim Langwellentrog über Nordosteuropa. Nach GFS greift aber 
ab dem kommenden Wochenende der Langwellentrog aber nicht nach Norddeutschland 
über und ist somit etwas wärmer als IFS.
__________________________________________________________

Bewertung der Ensemblevorhersagen


Bis einschließlich Freitag ist der Spread in der 850 hPa Temperatur und im 500 
hPa GeoPot sehr eng. Erst im Laufe des Samstags öffnet sich die Spread deutlich.


Im Ensemble des GFS ist ein ähnliches Bild zu erkennen, nur da bleibt der enge 
Spread bis zum Sonntag erhalten. 

In der Clusteranalyse des ECMWFs gibt es im Zeitbereich 120 bis 168 h 2 Cluster.
Der Operationelle und der Kontrolllauf sind mit insgesamt 29 Membern in Cluster 
1. In Cluster 2 kommt mehr das Blocking raus, während in Cluster 1 der 
atlantische Rücken dominiert. Ein weiter Unterschied ist, dass Cluster 2, 
ähnlich wie GFS den Langwellentrog über Nordosteuropa nicht auf Norddeutschland 
übergreifen lässt.  
_________________________________________________________

Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Im Mittelfristbereich gibt es keine Hinweise auf markante Wettererscheinungen. 
________________________________________________________

Basis für Mittelfristvorhersage
IFS, EPS, MOSMIX
________________________________________________________


VBZ Offenbach / Dipl.  Met. Christina Speicher