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Ukrainekrieg Fifa und Uefa schließen russischen Fußball aus

Die Fußballverbände Fifa und Uefa suspendieren russische Teams bis auf Weiteres von ihren Wettbewerben. Das betrifft auch die WM im Winter. Bundesligist RB Leipzig steht kampflos im Viertelfinale der Europa League.
Das russische Nationalteam während eines Gruppenspiels in der WM-Qualifikation gegen Kroatien (Bild von November 2021)

Das russische Nationalteam während eines Gruppenspiels in der WM-Qualifikation gegen Kroatien (Bild von November 2021)

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Sergei Bobylev / ITAR-TASS / IMAGO

Der Fußball-Weltverband Fifa und die Europäische Fußball-Union Uefa haben am Montag Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine von allen Wettbewerben suspendiert. Das gelte sowohl für die Nationalmannschaften als auch für die Klubs. Das teilten beide Verbände zeitgleich mit. 

Damit steht Bundesligist RB Leipzig kampflos im Viertelfinale der Europa League, die für den März angesetzten Achtelfinalspiele zwischen Leipzig und Spartak Moskau finden nicht statt. Zuvor hatte es bereits übereinstimmende Medienberichte über die Suspendierung Russlands durch die Fifa gegeben.

«Der Fußball ist hier vereint und in voller Solidarität mit allen betroffenen Menschen in der Ukraine. Beide Präsidenten hoffen, dass sich die Situation in der Ukraine deutlich und schnell verbessern wird, damit der Fußball wieder ein Faktor für Einheit und Frieden zwischen den Menschen sein kann», hieß es in der gemeinsamen Mitteilung von Fifa und Uefa.

Uefa beendet Zusammenarbeit mit russischem Sponsor Gazprom

Auswirkungen hat die Entscheidung auch auf die EM der Frauen im Juli in England. Russland wäre dort Gruppengegner der Niederlande sowie von Schweden und der Schweiz gewesen. Letztere hatten zuvor neben zahlreichen anderen Verbänden einen Boykott russischer Spiele angekündigt.

Zudem teilte die Uefa mit, die Zusammenarbeit mit dem russischen Sponsor Gazprom mit sofortiger Wirkung zu beenden. Die Entscheidung betreffe alle bestehenden Verträge, einschließlich der Champions League, der Nationalmannschafts-Wettbewerbe und der EURO 2024 in Deutschland. Zuvor hatte sich bereits Zweitligist FC Schalke 04 von seinem Hauptsponsor Gazprom getrennt.

Die Beschlüsse folgten, nachdem das Internationale Olympische Komitee zuvor allen Weltverbänden und Ausrichtern von Sportveranstaltungen empfohlen hatte, russische und belarussische Sportler und Funktionäre nicht mehr an internationalen Wettbewerben teilnehmen zu lassen.

Der Druck auf beide Verbände war groß gewesen. Erst am Sonntag hatte der Weltverband entschieden, dass Russland vorerst keine internationalen Fußball-Wettbewerbe mehr auf eigenem Gebiet austragen darf. Zuvor hatten, angeführt von Polen, mehrere Länder angekündigt, wegen des Krieges in der Ukraine nicht mehr gegen Russland antreten zu wollen. Neben den Gegnern bei den WM-Playoffs - Polen, Tschechien und Schweden - verkündeten auch die Fußballverbände von Dänemark, Norwegen und der Schweiz einen derartigen Schritt.

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ngo/Reuters/dpa