Herr K. hat Erdbeerkuchen eingekauft für den Tag, an dem er von seiner neuen, komplizierten Liebe erzählen will, und weil er aufgeregt ist, fällt ihm beim Auffüllen gleich ein Stück neben den Teller, auf die Häkeldecke, die ihm von früher geblieben ist. Ein Klumpen Rot auf Weiß. Ein Ärgernis. Und ein Beleg.

"Ich sag’s doch", sagt Herr K., "ich schaff das nicht allein. Ich brauch ’ne Frau!"

Herr K. ist ein Mann von 79 Jahren, ein Rentner, im Rheinland zu Hause. Ein Bildhauer würde ihn mit Freude betrachten, die sehnigen Hände, das zerfurchte Gesicht. Ein Bildhauer würde allerdings auch an ihm verzweifeln, weil er so ruhelos ist und leicht entflammbar. Sein vollständiger Name geht niemanden etwas an. Wichtig ist, seine Geschichte zu verstehen, das ist schwierig genug, auch für Herrn K. selbst: Da verlässt er kaum mehr das Haus und lernt dennoch eine junge Amerikanerin kennen. Da weitet sich noch einmal die Welt, während sie bei Männern seines Alters eigentlich enger wird.