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Wegen Rosneft-Posten Borussia Dortmund entzieht Gerhard Schröder Ehrenmitgliedschaft

Er muss sein Amt beim russischen Energiekonzern Rosneft niederlegen, forderte Borussia Dortmund – und drohte andernfalls mit Konsequenzen. Den ehemaligen Bundeskanzler ließ das offenbar kalt.
Gerhard Schröder beim DFB-Pokalfinale 2017 zwischen Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt im Berliner Olympiastadion

Gerhard Schröder beim DFB-Pokalfinale 2017 zwischen Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt im Berliner Olympiastadion

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Team 2 / IMAGO

Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund hat dem ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder die Ehrenmitgliedschaft entzogen. Vereinspräsident Dr. Reinhard Rauball habe Schröder persönlich darüber informiert, teilte der Verein mit.

Hintergrund ist Schröders Rolle als Aufsichtsratschef des russischen Mineralölunternehmens Rosneft, sowie sein enges Verhältnis zum russischen Präsidenten Wladimir Putin. Nach der Invasion der Ukraine durch Russland steht Schröder massiv in der Kritik.

Auch Hannover 96 und DFB planen Maßnahmen gegen Schröder

Auch Schröders Heimatklub Hannover 96 und der Deutsche Fußball-Bund planen Maßnahmen gegen den Ex-Kanzler. So habe der Vorstand von Hannover 96 laut einer Vereinsmitteilung Schröder darüber informiert, dass ein Vereinsausschluss gegen ihn geprüft werde. Grund seien die »offensichtlich mit den Werten des Vereins widersprechenden Werte von Herrn Schröder«, hieß es.

Der DFB ließ in einer gemeinsamen Erklärung der DFB-Interimspräsidenten Rainer Koch und Hans-Joachim Watzke verlauten, dass »Ehrenmitglieder des DFB sich uneingeschränkt zu den in der Satzung des DFB verankerten Grundwerten bekennen« müssten, dazu zählten »insbesondere die Achtung aller international anerkannten Menschenrechte und die Verpflichtung, allen menschenverachtenden Einstellungen und Verhaltensweisen entgegenzutreten«. Schröder war 2005 unter DFB-Präsident Theo Zwanziger als Ehrenmitglied ernannt worden.

Der Verband erwartet vom SPD-Politiker, dass er noch vor dem DFB-Bundestag am 11. März in Bonn entweder seine Ämter beim Energiekonzern Rosneft und dem Gaspipeline-Betreiber Nord Stream niederlegt oder aber auf die Ehrenmitgliedschaft verzichtet.

vgl/sid