• Beitrags-Autor:
  • Lesedauer:3 min Lesezeit
  • Beitrags-Kategorie:Regionen

Wo die Alpen Richtung Ungarn verebben, liegt in Niederösterreich eine fast vergessene Region mit einem fein gewobenen Netz aus Nebenstraßen – und unzähligen Buckeln, die viele Höhenmeter versprechen.

Der Krumbacherhof inmitten dieser Buckeln ist ein modernes Landgasthaus, das vom Wirtsehepaar Karin und Andreas Ottner geführt wird. Was den Betrieb im Herzen der Buckligen Welt so besonders macht: Nicht nur Liebhaber des leiblichen Genusses kommen hier auf ihre Kosten. Auch Rennradler, Mountainbiker und E-Biker kehren gerne ein, um die herrliche Gegend auf dem Zweirad zu erkunden. So läuft der EuroVelo9, aber auch der Zöbernbach-Radweg direkt am Haus vorbei und wer weitere Tourentipps braucht fragt einfach die Wirtsleute.

Was Riegel wirklich bedeuten.

„Haste mal ’nen Riegel?“, sollte der vom Hungerast geplagte hier besser nicht fragen. Zumindest nicht, wenn er in der Buckligen Welt mit Einheimischen radelt. Dann kann es nämlich passieren, dass die niederösterreichischen Freunde nichts Nahrhaftes für den kleinen Hunger aus der Trikottasche ziehen, sondern unverzüglich die nächste Rampe ansteuern. Zum Beispiel die auf den 896 Meter hohen Kühriegel. Direkt aus dem Örtchen Krumbach heraus, schwingt sich das Sträßchen – vorbei an stattlichen Bauernhöfen – in die Höhe. Steiler und länger als erwartet. Oben angekommen, braucht man einen Energieriegel noch nötiger als unten. Jetzt nur nicht noch mal danach fragen, denn in der Buckligen Welt staffeln sich die Riegel hintereinander wie Wellen auf dem Ozean.

Kaiserriegel, Reitriegel, Glanznriegel – und Andreas Ottner kennt sie alle. Andreas Ottner liebt die Bewegung auf zwei Rädern. Sobald es die Zeit zulässt, ist er in der Region unterwegs. Auf dem Mountainbike oder eben auf dem Rennrad. Die Region ist durchzogen von einer Vielzahl an kleinen Nebenstraßen – oft passt kaum mehr als ein Auto in der Breite auf den Weg und so findet sich auf diesen Straßen auch kaum Verkehr.

Das kulinarische Erbe

Die Buckelige Welt erstreckt sich in Niederösterreich südlich von Wiener Neustadt bis zum Burgenland und der Steiermark. Im Osten verläuft die Grenze zu Ungarn. Im Westen, jenseits des Pittentals, erheben sich Wechselgebirge und Semmering: Diese Gebirgszüge werden vielfach noch zur Buckligen Welt gezählt. Typisch für die Buckelige Welt ist der Obstanbau – vor allem Äpfel und Birnen werden in der hügeligen Gegend angebaut. Die Erhöhungen sind von zumeist kleinen Dörfern durchzogen und das Profil der Touren gleicht einem Sägezahn. Es ist eine ganz eigene und spannende Mischung aus Alpen und Mittelgebirge.

Und so finden sich hier auch kulinarisch verschiedenste Einflüsse. „In unsere Küche kommt nur, was meiner Vorstellung von Qualität entspricht. Ein Mechaniker kann aus einem Smart ja auch keinen Ferrari basteln, so Andreas Ottner zu seiner Herangehensweise ans Kochen.“ Und damit ist er in der Region nicht allein. Die Streuobstwiesen prägen gemeinsam mit den Hügeln das Landschaftsbild – und sie prägen auch die Kulinarik. Äpfel und Birnen finden sich in zahlreichen Gerichten und wer im Sommer auf Tour geht, hat die Möglichkeit bei einer der zahlreichen Mostheurigen einzukehren. Diese Hofschanke verkaufen Most, Süßmost und weitere Schmankerl aus der Region.

Die Riegel dürfen in der Buckeligen Welt also wirklich die Hügel und Anstiege bleiben, für die Kalorien können wir auf kulinarisch hochwertigeres zurückgreifen.

Zum Landgasthof Krumbacherhof