Flüchtlingstränen auf Gran Canaria: Die Geschichte von Sara und Tarek

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euronews-Reporter Jaime Velázquez berichtet von der Kanarischen Insel: Dort kommen zahlreiche Flüchtlinge aus Nordafrika an.

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Die zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln sind vermehrt zum Ankunftsort von Flüchtlingen geworden, die an der Küste Nordafrikas in See stechen, um in die Europäische Union zu gelangen. Im Hafen von Arguineguin auf Gran Canaria hat das Rote Kreuz ein Behelfslager errichtet, um die ankommenden Menschen notdürftig unterbringen zu können.

Sara und Tarek stammen aus Marokko, leben aber in Italien beziehungsweise auf dem spanischen Festland. Sie haben gehört, dass Angehörige von ihnen hier sein sollen.

„Ich glaube, er ist vor zehn Tagen um Mitternacht hier angekommen. Und das war's. Seitdem haben wir von ihm nichts mehr gehört“, so Tarek. Sara ist verzweifelt. „Bitte! Ich flehe Sie an. Bitte, lassen Sie mich meinen Bruder sehen", sagt sie weinend und geht vor den Polizisten auf die Knie.

Sie haben die Namen und die Ausweisnummern der Vermissten, doch das erleichtert die Suche auch nur wenig.

euronews-Reporter Jaime Velázquez kommentiert: „Die Geschichte von Sara und Tarek ist nur eine von vielen, die man hier im Lager findet, in dem die Menschen darauf warten, weitervermittelt zu werden. Das ist ein Spiegel des Flüchtlingsdramas."

Ein Spiegel des Flüchtlingsdramas
Jaime Velázquez
euronews-Reporter

Und dann: Sara hat ihren Bruder entdeckt. „Ich bin so glücklich. Wenigstens habe ich ihn sehen können. Ihm geht's gut und er ist am Leben“, sagt die junge Frau.

Es gibt eine weitere gute Nachricht: Tarek hat seinen Neffen gefunden. Auch er ist in diesem Lager untergebracht. Das Wiedersehen findet per Videoanruf statt, auch die Familie in Marokko wird zugeschaltet.

Für viele der Menschen, die ihr Leben aufs Spiel setzen, um auf die Kanarischen Inseln und damit in die Europäische Union zu gelangen, geht die Geschichte nicht so gut aus wie im Fall von Sara, Tarek und ihren Angehörigen. EU-Innenkommissarin Ylva Johansson sprach nicht von ungefähr von einer tödlichen Route.

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