Messe Jubiläumsausgabe des Caravan-Salons wieder im Corona-Format

Von sp-x

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Für die Caravaning-Branche hat die Pandemie zwei Seiten: Der Reisemobil-Boom hat noch mehr Fahrt aufgenommen, aber die Jubiläums-Auflage des Caravan-Salons wird wie im vergangenen Jahr mit Hygienekonzept, Besucherbegrenzung und ohne die Hymer-Gruppe stattfinden.

Das Gedränge der Vor-Corona-Zeit bleibt den Besuchern des Caravan-Salons auch in diesem Jahr erspart.
Das Gedränge der Vor-Corona-Zeit bleibt den Besuchern des Caravan-Salons auch in diesem Jahr erspart.
(Bild: Messe Düsseldorf)

Der Caravan-Salon feiert runden Geburtstag: Zum 60. Mal findet vom 28. August bis 5. September 2021 die Caravaning-Messe statt, die seit ihrer Premieren-Veranstaltung 1962 zunächst über 30 Jahre lang in Essen beheimatet war und sich mit ihrem 1994 vollzogenen Wechsel zur Messe Düsseldorf immer mehr zu einer weltweiten Leitmesse für mobile Freizeit entwickelt hat. Und die diesjährige Jubiläums-Ausstellung wäre gewiss zu einer Schau der Rekorde geworden, wenn wir nicht in diesen Corona-Zeiten leben würden.

Andererseits gehört gerade die Caravaning-Branche zu den Gewinnern der Pandemie. Die Reisemobil-Zulassungen in Deutschland befinden sich zwar bereits seit zehn Jahren auf Rekordkurs, Corona hat den Wachstumsprozess aber noch einmal beschleunigt.

Branche eilt von Rekord zu Rekord

2020 wurden bei einem Zuwachs von 32,6 Prozent erstmals über 100.000 Freizeitfahrzeuge (78.055 Reisemobile – plus 45 Prozent, 29.148 Caravans – plus 8 Prozent) zugelassen, und im ersten Halbjahr 2021 wurde die letztjährige Bestmarke bereits wieder um 15 Prozent übertroffen, obwohl die Wohnwagen sich nach einem Januar-Einbruch im Lockdown (minus 38 Prozent) erst wieder erholen mussten und nach sechs Monaten noch mit minus fünf Prozent zu Buche schlagen.

„Die Reise geht weiter für uns“, prognostiziert Daniel Onggowinarso, der Geschäftsführer des deutschen Caravaning-Verbandes CIVD als Mitveranstalter des Caravan-Salons. „Alle Vorhersagen gehen von einem nachhaltigen Wachstum auch in den nächsten Jahren aus.“ Sofern Lieferprobleme der Hersteller und Zulieferer da keinen Strich durch die Rechnung machen, rechnet Onggowinarso in der Jahresbilanz 2021 mit rund 90.000 Reisemobilen. Damit würde hierzulande deren Bestand auf deutlich über 700.000 Exemplare klettern und die Eigenheime auf Rädern bei aktuell rund 1,4 Millionen Freizeitfahrzeugen erstmals die Wohnwagen überholen.

Zwar bleibt die finanzstarke Gruppe der „Silver-Ager“ eine wichtige Grundlage für den optimistischen Ausblick in die Zukunft, das veränderte Reiseverhalten in der Pandemie hat der Branche aber auch viele neue, zum Teil deutlich jüngere Kunden beschert. Das macht sich im Absenken des Durchschnittsalters auf bis zu 50 Jahre bei den Alkoven-Modellen zwar kaum bemerkbar, schlägt sich dafür umso signifikanter in einem wahren Run auf die kompakten Camper-Vans nieder. Jedes zweite neu zugelassene Reisemobil stammt aus dieser Kategorie.

Kein Wunder also, dass die ausgebauten Kastenwagen in der neuen Saison verstärkt in den Mittelpunkt rücken und viele Neuheiten in den beiden Van-Hallen zu sehen sind. Von den gestandenen Marken, die sogar erstmals ins Van-Segment vorstoßen, ist allerdings nur Eura Mobil in Düsseldorf vertreten.

Erwin-Hymer-Gruppe fehlt beim Caravan-Salon

LMC und Dethleffs fehlen. Die beiden traditionsreichen Unternehmen gehören nämlich wie auch Bürstner, Carado, Sunlight, Laika, Niesmann, Etrusco und die Kernmarke Hymer zur Erwin-Hymer-Gruppe, die wie im vergangenen Jahr mit allen Konzernmarken dem Caravan-Salon eine Absage erteilt hat. Dennoch haben sich 590 Aussteller angemeldet. Ein Plus von 75 Prozent gegenüber dem Vorjahr, weshalb die Ausstellungsfläche um drei zusätzliche Hallen erweitert werden musste. „Damit liegen wir nur noch fünf bis sieben Prozent unter den Anmeldungen aus der Zeit vor Corona“, sagt Stefan Koschke, der zuständige Messe-Direktor.

Koschke hat keinerlei Zweifel, dass Europas größter Branchengipfel auch in diesem Jahr wieder stattfinden kann. „Aufbauend auf unseren Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr sehe ich keine Probleme für die Durchführung“, erklärt er. Tatsächlich war der Caravan-Salon eine der ganz wenigen großen Messen, die 2020 nicht Corona zum Opfer fielen. „Unser Hygienekonzept wurde von allen Besuchern mustergültig mitgetragen und wird auch in diesem Jahr die Grundlage für eine erfolgreiche Ausstellung sein“, glaubt Koschke.

Begrenzte Ticketzahl und Hygieneregeln

Für die Besucher heißt das: Es gilt die 3-G-Regel; nur wer geimpft, getestet oder genesen ist, darf aufs Gelände. In den Hallen sind Abstandsregeln und Maskenpflicht (FFP2- oder OP-Maske) zu beachten. Die maximale Tagesbesucherzahl ist auf 20.000 begrenzt. Tickets (15 Euro für Erwachsene) sind ab 20. Juli ausschließlich online buchbar, ebenso eventuelle Stellplatz-Übernachtungen für den Parkplatz P1.

Viel mehr als 107.000 Besucher wie im Vorjahr werden allein aufgrund der Limitierung auch in diesem Jahr nicht durch die Hallen schlendern. Der Publikumsrekord von rund 270.000 Besuchern aus dem Jahr 2019 vor Corona ist also nicht in Gefahr – so sehr ihn sich die Messe Düsseldorf für den Jubiläums-Salon auch gewünscht hätte.

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