Stills aus Fassbinders Filmen : Ein Knicks vor einem Großen
Fünfundsiebzig Jahre alt wäre Rainer Werner Fassbinder in diesem Jahr geworden, und der Gedanke daran, was aus dem deutschen Film hätte werden können, wäre Fassbinder nicht schon seit achtunddreißig Jahren tot, hat viele immer wieder melancholisch gestimmt. Niemand war radikaler und ungemütlicher (und damit auch unterhaltsamer) als er, niemand litt an diesem Land wie er, niemand setzte sich ihm, seiner Geschichte und wie sie sich in der deutschen Seele abgesetzt hat, derart aus wie er. Wenn wir heute auf seine Filme schauen, dann mit einem historischen Blick. Nicht, weil sie nicht gut gealtert wären, das Gegenteil ist der Fall. Sondern weil sie Deutschland in einem Zustand zeigen, von dem aus wir erst dort angekommen sind, wo wir uns heute wiederfinden.