Münchner S-Bahn:"Uneingeschränktes Interesse an S 7"

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Die Verlängerung der S-7-Strecke von Wolfratshausen nach Geretsried verzögert sich. (Foto: Hartmut Pöstges)

Bayerisches Verkehrsministerium bekräftigt Bedeutung des Ausbaus bis Geretsried.

Von Felicitas Amler, Geretsried

Das bayerische Verkehrsministerium bekundet "uneingeschränktes Interesse" an einem Ausbau der S 7 bis Geretsried. Die Sprecherin erklärt auf Nachfrage der SZ, das Ministerium teile die Befürchtung nicht, dass durch das akute Problem mit der zweiten Stammstrecke in München das Geretsrieder Vorhaben in den Hintergrund geraten könnte. Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) habe wiederholt zum Ausdruck gebracht, dass die größte Stadt des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen einen "ädquaten SPNV-Anschluss" (Schienenpersonennahverkehr) brauche.

Das Thema ist seit Dienstag wieder im Gespräch, nachdem der CSU-Landtagsabgeordnete Martin Bachhuber aus Bad Heilbrunn die für viele in seinem Stimmkreis erschütternde Nachricht überbracht hat, die Bahn werde nicht wie angekündigt 2024 mit dem Ausbau beginnen. Vielmehr sei der Termin "auf unbestimmte Zeit" verschoben.

Auf die Frage der SZ, wer letztlich über diese Abläufe entscheide, verweist das bayerische Verkehrsministerium auf das Eisenbahn-Bundesamt, das für die Planfeststellung und die Erlangung des Baurechts zuständig sei.

Der Geretsrieder Bürgermeister Michael Müller (CSU) hatte in den vergangenen Jahren mehrmals angemahnt, dass es für die Stadt, die im Verkehr ersticke, wichtig sei, die Verlängerung der S-Bahn mit Ausbau und Verlegung der Bundesstraße 11 zu koordinieren, die wiederum seit sechs Jahren im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrsswegeplans steht. Das Ministerium erklärt nun, es habe auch in der Vergangenheit Abstimmungen zwischen der Bahn und dem Staatlichen Bauamt Weilheim gegeben. "Da die Planungen zur S-Bahnverlängerung bereits weit fortgeschritten sind, wird versucht, die neue B 11 so zu planen, dass sie neben der geplanten Bahnlinie verläuft. Die Straßenplanung wird im Detail fortlaufend mit der DB abgestimmt."

Der Landtagsabgeordnete Bachhuber hatte in seiner Pressemitteilung am Dienstag kritisiert, "dass die Bahn immer nur sagt, was nicht geht, aber nie auch nur ansatzweise eine verlässliche Perspektive bietet". Daher wollte die SZ vom bayerischen Verkehrsministerium wissen, welche politische Instanz hierüber die Kontrolle ausübe. Die Antwort fiel denkbar kurz aus: "Die Deutsche Bahn ist ein Unternehmen des Bundes." Ganz ähnlich hatte der Bundestagsabgeordnete Alexander Radwan (CSU) auf dieselbe Frage reagiert. Er sagte: "Hauptanteilseigner der Bahn ist der Bund." Radwan kündigte gleichzeitig an, "auf die Bundesebene, die Bahn und den Freistaat Druck auszuüben".

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