Beleuchtung lenkt den Blick und bindet Aufmerksamkeit. Diese einfache Maxime wird jedoch schnell vernachlässigt, wenn es um Investitionen geht. Tatsächlich finden sich im stationären Handel noch Beleuchtungslösungen mit Leuchtstofflampen oder aus der ersten LED-Generation. Dabei hat sich die Effizienz von LED-Lichtquellen in den vergangenen Jahren signifikant verbessert und ist auch noch nicht an ihrem Ende angekommen. Weil die EU Leuchtmittel verbannt, die zu viel Strom verbrauchen oder Quecksilber enthalten, werden unter anderem Leuchtstofflampen in den Größen T5 und T8 ab Ende August nicht mehr in den Verkehr gebracht. Das heißt, danach gibt es nur noch Lagerbestände, die irgendwann zur Neige gehen. Dagegen kann der Wechsel zu energieeffizienten LED-Leuchten in Kombination mit Lichtmanagementsystemen 70 Prozent Strom und Betriebskosten sparen.

Lichtplanung – für das Quäntchen Extraeffizienz

Bei der Shopbeleuchtung steht immer das Einkaufserlebnis im Vordergrund. Deswegen sollte die Lichtlösung auf Ambiente und Warenangebot zugeschnitten sein. Das erfordert eine geschickte und ausgewogene Lichtplanung, die obendrein noch einmal den Energieverbrauch um zehn Prozent senken kann.

Licht sollte immer dort eingesetzt werden, wo es gebraucht wird. Damit ein Raum hell wirkt, müssen die Wände im direkten Sichtfeld beleuchtet werden. Hingegen verbraucht auf den Boden gerichtetes Licht unnötig Energie. Die vertikale Beleuchtung ist ein wichtiger Aspekt, auf den auch die neue Arbeitsstättennorm DIN EN 12464-1 großen Wert legt.

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Bild: Licht.de

Präsenzsensoren, Heatmapping und HCL

Heute wird die Dramaturgie der Beleuchtung mit Lichtmanagementsystemen gestaltet. Sie beziehen intelligent das Tageslicht ein und ergänzen es, wenn es fehlt. Präsenzsensoren schalten etwa in Fluren, Lager-, Aufenthalts- oder Sanitärräumen das Licht nur dann ein, wenn jemand den Raum betritt und nach dem Verlassen des Raumes automatisch wieder aus. Lichtsteuersysteme können aber noch viel mehr. Mit Heatmapping werden Laufwege und Kundenströme digital erfasst. Eine Beleuchtung nach dem Konzept von Human Centric Lighting (HCL) bietet ein Licht, das den Biorhythmus von Kunden und Mitarbeitenden unterstützt. Digital gesteuerte Beleuchtung ermöglicht auch eine hybride Nutzung von Flächen, beispielsweise tagsüber als Shopping- und abends als Eventfläche. Helligkeit, Lichtfarbe, dynamischer Farbwechsel und anpassbare Abstrahlwinkel werden zu einer Lichtszene programmiert, die sich schnell und einfach abrufen lassen. Lichtmanagement ist der Schlüssel zu einem emotionalen und ökonomischen Lichterlebnis.

Umrüsten lohnt sich

Eine Umstellung auf LED-Beleuchtung der neuesten Generation bringt viele Vorteile: eine höhere Lichtqualität und bessere Energieeffizienz, damit einhergehend auch Pluspunkte für Umwelt und Klima. Sie schafft eine günstigere Energiebilanz und liefert auf Basis digitaler Infrastruktur wichtige Kennzahlen. Mit ihnen können Handelsunternehmen ihre Flächen optimieren und die emotionale Customer Experience verbessern – auch in Hinblick auf den Wettstreit mit dem Online-Geschäft.

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) unterstützt Unternehmen finanziell bei der energetischen Sanierung ihrer Innenbeleuchtung. Mit Beratung durch einen Effizienz-Experten kann ein Zuschuss in Höhe von 15 Prozent über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragt werden.

Wie Unternehmen bei der Lichtsanierung Schritt für Schritt vorgehen, verrät das Online-Portal licht.de im Webvideo „Lichtsanierung einfach gemacht – umschalten statt abschalten“. Was es mit der „Ausphasung der Leuchtstofflampe“ auf sich hat, zeigt das gleichnamige Video: www.licht.de/videos

 

Autor: Dr. Jürgen Waldorf, Geschäftsführer licht.de