Trotz hoher Inzidenz: Schweiz setzt auf vorsichtiges Öffnen

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Von Craig CrowtherEuronews mit dpa
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Ende des Lockdowns: In Genf freuen sich die Gastronomen darüber, wenigstens die Außenbereiche öffnen zu dürfen.

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Auf den Plätzen und Straßen in Genf wird es langsam wieder voller. Seit vier Monaten mussten Café- und Restaurantbetreiber in der Schweiz warten - an diesem Wochenende konnten sie immerhin wieder die Außenbereiche ihrer Gaststätten öffnen.

Es gelten jedoch strikte Vorschriften. Auf Terrassen darf nur im Sitzen und höchstens zu viert konsumiert werden, Masken dürfen nur zum Essen oder Trinken abgenommen werden. Es gelten weiterhin Abstandsgebote. Doch die ersten Lockerungen machen die Inhaber glücklich.

"Wir hatten eine sehr schwierige Zeit", sagt ein Gastronom. "Wir mussten für mehrere Monate schließen und warten. Wir zahlen eine hohe Miete, wie jeder in Genf. Jetzt sind wir froh, denn wir haben eine schöne, große Terrasse. Mir tun nur die leid, die keine Terrasse haben. Ich hoffe, dass bald alle öffnen können."

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Kneipeninhaber in GenfEuronews

Fitnesscenter dürfen wieder öffnen, auch Freizeitsport ist erlaubt. Kinos, Theater und Konzerthäuser dürfen höchstens 50 Gäste einlassen. Bei kleineren Räumen darf nur ein Drittel der Sitze genutzt werden.

Bei Open-Air-Konzerten und Sportveranstaltungen im Freien sind maximal 100 Zuschauer erlaubt. Doch Gastronomen, die keinen Außenbereich haben, stehen weiter harte Zeiten bevor.

Mit Referendum gegen den Lockdown?

Durch Volksentscheide könnte es jedoch künftig den Behörden schwieriger fallen, einen erneuten Lockdown zu beschließen. Eine Gruppe von Aktivisten, die die Corona-Beschränkungen als verfassungswidrig bezeichnen, hat genug Unterstützung, um ein sogenanntes fakultatives Referendum zu erzwingen.

Dieses soll im Frühsommer stattfinden. Dann werden die Bürger:innen entscheiden, ob die Bundesregierung weiterhin verschärfte Maßnahmen mit Notstandsgesetzen anwenden darf.

Lockern in kritischer Phase

Noch vor den Lockerungen erklärte Gesundheitsminister Alain Berset, er habe Vertrauen in die Bevölkerung, dass diese weiterhin vorsichtig sein werde. Doch er mahnte auch zur Wachsamkeit.

Wir befinden uns jetzt in einer ersten Phase, in der wir die aktuelle Situation weiter überprüfen. Die Zahl der positiven Corona-Fälle steigt. Das erlaubt es uns derzeit nicht, weitere Schritte zu unternehmen. Wir haben erst vor wenigen Tagen die ersten Schritte umgesetzt.
Alain Berset
Gesundheitsminister Schweiz

Die Schweizer Regierung hatte sich trotz steigender Infektionszahlen zu den Öffnungen entschlossen. Zuletzt lag die 7-Tages-Inzidenz im Land bei etwa 160.

Von den rund acht Millionen Schweizerinnen und Schweizern haben bislang 10 Prozent der Einwohner einen vollständigen Impfschutz gegen das Coronavirus.

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