Deniz Yücel:Auch für die Freiheit des "dummen Wortes"

Deniz Yücel: Deniz Yücel, meinungsfreudiger Journalist und Schriftsteller.

Deniz Yücel, meinungsfreudiger Journalist und Schriftsteller.

(Foto: Michael Kappeler/picture alliance/dpa)

Deniz Yücel suchte einst in seinen Kolumnen den Dissens, für seine Arbeit als Journalist wurde er in der Türkei inhaftiert. Als Präsident des Schriftstellervereins Pen hält er nun auch nicht mit seiner Meinung hinter dem Berg - und geht manchen damit zu weit.

Von Timo Posselt

Dass man dem Schriftsteller und Journalisten Deniz Yücel den Mund nicht verbieten kann, war bereits klar, als die Mitglieder des Pen-Zentrums Deutschland den 48-Jährigen im Oktober zu ihrem Präsidenten wählten. Bei seiner Antrittsrede sagte Yücel, im Zweifel sei er immer für die Freiheit des Wortes - die Freiheit des "dummen Wortes" inklusive. Ein solches hat Yücel kürzlich nach Ansicht von einigen Kritikern auf einem Podium des Literaturfestivals Lit. Cologne ausgesprochen mit der Forderung nach einer Flugverbotszone über der Ukraine. Solche Meinungen habe er sich als Pen-Präsident zu verkneifen, heißt es nun von einer Gruppe ehemaliger Präsidenten des Autorenverbands, die seinen Rücktritt fordert. Das ist eine gewagte Forderung an einen, der wie wohl kein anderer im deutschen Medienbetrieb mit seinem persönlichen Schicksal für das öffentliche Interesse der Meinungsfreiheit einstand.

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