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Entwicklungspolitik zeigt Erfolg

Faktencheck

Entwicklungspolitik zeigt Erfolg – und nutzt uns allen!

Wie funktioniert Entwicklungspolitik? Wieso gibt Deutschland Geld für Probleme in anderen Ländern aus? Brauchen wir Entwicklungspolitik überhaupt, oder kann sie weg?

Diese Fragen sind aktuell in aller Munde. Leider wird Entwicklungspolitik häufig mit pauschaler Kritik Unrecht getan. Wir sind der Meinung, es ist höchste Zeit, den Erfolgen der Entwicklungszusammenarbeit die verdiente Aufmerksamkeit zu schenken. Außerdem wollen wir mit dem Vorurteil aufräumen, dass mit Entwicklungspolitik nur Geld verschenkt wird. Im Gegenteil: Entwicklungspolitik ist eine Investition, die sich für uns alle auszahlt!

Erfolgsgeschichte 1: Große Erfolge für die Kleinsten

Die häufigsten Todesursachen für Babys und Kleinkinder weltweit sind Infektionskrankheiten wie Lungenentzündung, Durchfall und Malaria. Hunger, Komplikationen bei der Geburt und mangelnde medizinische Versorgung verringern ebenfalls die Lebenserwartungen der Kleinsten. Die gute Nachricht: Für diese Probleme gibt es gut umsetzbare Lösungen.

Ein Beispiel: Die Impfallianz Gavi sorgt dafür, dass Kinder Zugang zu Moskitonetzen und Malariaimpfstoffen erhalten. Deutschland unterstützt die Arbeit von Gavi im Rahmen seiner Entwicklungspolitik. So konnten durch Entwicklungspolitik die Todesursachen von Kleinkindern erfolgreich eingedämmt werden: Die Kindersterblichkeit hat sich seit 1990 mehr als halbiert und ist auf ihrem historischen Tiefstand. Die schlechte Nachricht: Noch immer sterben zu viele Kleinkinder an vermeidbaren Ursachen. Im Jahr 2021 waren es noch rund fünf Millionen Kinder unter fünf Jahren. Gelder für entwicklungspolitische Projekte zu kürzen, nachdem die Hälfte des Weges bereits geschafft ist, ist keine Option. Sparmaßnahmen dürfen nicht über Leben und Tod entscheiden.

Erfolgsgeschichte 2: HIV/Aids auf dem Rückzug

Obwohl es in unseren Breitengraden manchmal in Vergessenheit gerät, infizieren sich weltweit täglich noch immer rund 1800 Frauen mit HIV. Das sind immer noch viel zu viele. Doch ein Trend macht Hoffnung: Die Zahl der Neuinfektionen ist global seit 2010 deutlich zurückgegangen – um ein Drittel, um es genau zu sagen.

Dieser Rückgang ist kein Zufall,sondern ist unter anderem der Arbeit von Organisationen wie dem Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria zu verdanken. Der Globale Fonds finanziert erfolgreiche Präventionsprogramme, um über Ansteckungsrisiken zu informieren und ermöglicht den Zugang zu Medikamenten für die Behandlung.

Deutschland unterstützt im Rahmen seiner Entwicklungspolitik die Arbeit des Globalen Fonds. Wird diese erfolgreiche Arbeit fortgesetzt, kann HIV/Aids vielleicht irgendwann der Vergangenheit angehören.

Erfolgsgeschichte 3: Entwicklungspolitik nutzt uns allen

Anhand dieser Beispiele wird deutlich, wie Entwicklungspolitik wirkt. Und es schlicht falsch ist, ihr Unwirksamkeit vorzuwerfen. Aber vielleicht fragst du dich dennoch, was Deutschland davon hat, die Gesundheit an anderen Orten der Welt zu verbessern?

Es gibt viele gute Gründe für eine starke Entwicklungspolitik. Neben ihrer nachgewiesen Wirksamkeit gibt es zahlreiche interessante Studien, die sich mit dem Nutzen von Entwicklungspolitik für die Allgemeinheit beschäftigen. Zum Beispiel prognostiziert das Weltwirtschaftsforum, dass die Weltwirtschaft im Jahr 2040 um mindestens eine Billion Dollar jährlich angekurbelt werden kann, wenn die Weltgemeinschaft in die Gesundheit von Frauen weltweit investiert. Wie das, fragst du dich? Investitionen in die Gesundheitsversorgung von Müttern und Neugeborenen retten nicht nur Leben, sondern ermöglichen Frauen eine bessere Teilhabe am Arbeitsmarkt und fördern somit das Wirtschaftswachstum.

Auch die Arbeit der oben genannten Impfallianz Gavi zahlt sich für uns alle aus: Für jeden Dollar, der in Impfungen investiert wird, spart die Gemeinschaft rund 21 US-Dollar an Gesundheitskosten und anderen Kosten, die direkt mit einer Erkrankung in Zusammenhang stehen. Mit anderen Worten: Diese Kosten entstehen gar nicht erst, da der geimpfte Mensch nicht erkrankt. In einer ökonomischen Studie werden weitere Faktoren berücksichtigt, darunter der breitere gesellschaftliche Wert eines geretteten Lebens. Die Autor*innen der Studie kommen zu dem Ergebnis, dass die Rendite schätzungsweise 54 US-Dollar pro ausgegebenem US-Dollar für Impfungen beträgt.

Hoffentlich konnten wir dir mit diesem Beitrag näherbringen, wie Entwicklungspolitik wirkt – und warum sie uns allen nützt. Wenn die Bundesregierung heute weniger in Entwicklungspolitik investiert, zahlen wir in der Zukunft alle drauf. Wenn du weiterlesen möchtest, empfehlen wir dir unseren Beitrag, der mit den gängigsten Mythen über Entwicklungspolitik aufräumt: Von skandalisierten Radwegen in Peru, Unverständnis über Projekte, die Gleichberechtigung fördern, bis hin zu völlig falsch verorteten Zahlen, sind dort alle unsere Lieblingsmythen versammelt. Viel Spaß beim Lesen!

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