Pamfir

In seinem Erstling erzählt der ukrainische Filmemacher Dmytro Sukholytkyy-Sobchuk die Geschichte eines Vaters, der dafür kämpft, dass sein Sohn andere Wege einschlägt als er selbst. Eindrücklich verbinden sich volkstümliche Traditionen und Genres. Die Figur gerät zum mythischen Helden des ukrainischen Westens, der sich gegen Korruption und Ignoranz engagiert.

Leonid ist ein Raufbold. Alle nennen ihn Pamfir (Stein), weil er ein Koloss ist. Aber er ist auch ein liebevoller Ehemann und Vater. Ins Ausland ging er zum Arbeiten. Nun kehrt er zu Frau und Sohn in die ukrainische Heimat an der Grenze zu Rumänien zurück. Leonid hat geschworen, nicht mehr zu schmuggeln, was in dieser Region, die von einem Potentaten namens Orestes beherrscht wird, Tradition hat. Während jeder seine Maske für die Feierlichkeiten zum Winterkarneval Malanka vorbereitet, wird Pamfir von Schulden eingeholt und entscheidet sich widerwillig dafür, eine letzte illegale Fracht zu transportieren.

In Cannes uraufgeführt, ist Pamfir ein beeindruckender Erstling. In der Oblast Tscherniwzi in den Karpaten, der Region, in der die Handlung angesiedelt ist, durchdringen sich heidnische Riten und der Glaube an die christliche Dreifaltigkeit. Pamfirs Leben war ein wechselvolles, das ihn auch misstrauisch werden liess gegenüber Gott. Dmytro Sukholytkyy-Sobchuks auf Bewegung setzende Inszenierung und seine virtuose Fähigkeit, die Körper bis hin in allen Facetten und Schattierungen der Existenz zu choreographieren, verleiht seinem Film einen erstaunlichen Atem und löst intensive Gefühle aus, die durch farblich akzentuierte Fotografie noch verstärkt werden. Der ukrainische Filmemacher geht weit über den Genrefilm hinaus, den er liebt. Er lässt die Genres bewusst verschwimmen und seinen geradezu mysthischen Helden gegen alles kämpfen, wie ein Bär, der in einem wilden Wald gejagt wird. Packend.

Festivals & Auszeichnungen

Cannes Film Festival 2022
Quinzaine des réalisateurs

European Film Awards
Nominee European Film Award
Ukrainian Film Critics Awards
Discovery of the Year
Best Director
Best Actor
Best Screenplay
Best Feature Film
Viennale
Reader Jury of the "Standard": Best Film

Dunav Film Fest
Best Script
Koronatsiya slova (Coronation of the Word)
Best Screenplay
Molodist International Film Festival
Special Jury Diploma
Palic Film Festival
Best Director
Special Mention Best Film
Philadelphia Film Festival
Special Mention Best Cinematography
Raindance Film Festival
Best Cinematography
Santiago International Film Festival
Best Actor
Strasbourg European Fantastic Film Festival

Odesa International Film Festival

Hamburg Film Festival

Athens International Film Festival

São Paulo International Film Festival
Transilvania International Film Festival
Valladolid International Film Festival
Warsaw International Film Festival

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Credits

Originaltitel
Pamfir
Titel
Pamfir
Regie
Dmytro Sukholytkyy-Sobchuk
Land
Ukraine
Jahr
2022
Drehbuch
Dmytro Sukholytkyy-Sobchuk
Montage
Nikodem Chabior
Musik
«Laetitia Pansanel-Garric»
Kamera
Nikita Kuzmenko
Ton
Serhiy Stepanskyy
Ausstattung
Ivan Mikhailov
Produktion
Aleksandra Kostina
Formate
Blu-ray, DCP
Länge
102 Min.
Sprache
Ukrainisch/d/f
Schauspieler:innen
Oleksandr Yatsentyuk (Pamfir), Stanislav Potyak (Nazar), Solomiya Kyrylova (Olena), Olena Khokhlatkina (Mutter/Mère), Myroslav Makoviychuk (Vater/Père), Ivan Sharan (Bruder)

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Vorführdatum Vorführung
Veranstalter/Veranstalterin

Pressestimmen

«Le film réussit à inscrire quelque chose qui est à la fois très archaïque et très incarné... La force de ce personnage qui traverse presque comme un animal l’intégralité du récit est impressionnante.» RTS La Première, Vertigo, Rafael Wolf

«Eine bildstarke Tragödie mit Sprachwitz, kargen, aber umso wärmeren Dialogen und tradierten Geschichten von leuchtendem Lokalkolorit.» Neue Zürcher Zeitung, Christian Noe

«Entre noirceur sociale et tendresse familiale, une expérience de cinéma saisissante.» Ciné-Feuilles, Marvin Ancian

«Die Geschichte in Pamfir ist so prägnant gestrickt wie Leonids Hufeisenbart; sie geradlinig zu nennen, wäre falsch, aber ihre Wendungen sind klar und unausweichlich.» Die Wochenzeitung, Dominic Schmid

«On est scotché dès les premières secondes. On a affaire à un virtuose... et c’est son premier long-métrage! J’adore ce film-là, j’ai pris un panard pas possible.» RTS La Première, Vertigo, Philippe Congiusti

«Ein nervenaufreibender Schwarzhandel-Western aus den Karpaten – visuell aufgeladen mit den unheimlichen Strohkostümen und Masken einer Karnevalsfeier.» SRF 2 Kultur, Georges Wyrsch

«Dmytro Sukholytkyy-Sobchuk réalise son premier long-métrage de fiction. Un cycle nouveau que l’on espère long, tant ce film est une réussite.» Cineman, Colin Schwab

«Ein dichtes und turbulentes Drama um Vaterliebe, Freiheit und Loyalität.» NZZ am Sonntag, Silvia Posavec

«Le réalisateur brosse une toile digne des maîtres primitifs flamands, dans un carnaval fantastique où les hommes se déguisent en boucs, ours ou loups, pour aboutir à une tragédie grecque.» 24 Heures, Pascal Gavillet

«Ohne Berührungsängste mischt der Regisseur Haltungen (heidnische Riten und christliche Religion), Genres (Western, Thriller und Familiendrama) und Befindlichkeiten (der zwischen Pragmatismus und Unvernunft oszillierende Leonid).» Bieler Tagblatt, Raphael Amstutz

«Dmytro Sukholytkyy-Sobchuk fait preuve de virtuosité formelle comme de franchise sexuelle.» Le Temps, Norbert Creutz

«Ein ukrainisches Arthouse-Filmjuwel.» arttv

«Ein virtuoses Debüt, das visuell und inhaltlich betört und noch lange nachhallt.» Maximumcinema, Aline Schlunegger

«Ein Hüne mit Herz. – Das atmosphärische Porträt eines Kerls, der alles für seine Familie gibt, ist mehr als sehenswert.» Zeitlupe

«Ein märchenhafter Gangsterfilm mit Tiefgang!» Medientipp

«Ein symbolbeladener Schwarzhandel-Western aus den Karpaten – atmosphärisch aufgeladen durch die unheimlichen Strohkostüme einer Karnevalsfeier.» Sennhausers Filmblog

«Bildintensiver, packender Erstling.» kultur-tipp

«Eine spannungsgeladene Geschichte, die an die populären Gangsterfilme des postsowjetischen Kinos erinnert, dabei aber mit mythisch-märchenhaften Elementen überrascht.» ProgrammZeitung, Clea Wanner

«Ethnographische Momente und Elemente eines Gangsterfilms verbinden sich zu einem kraftvollen Drama um einen ukrainischen Vater, der alles gibt, um seinem Sohn ein besseres Leben zu ermöglichen.» Filmnetz, Walter Gasperi

«Ein kleines Filmbijou. Dies dank den ethnisch-kulturellen Besonderheiten aus der Gegend, in der der Film spielt, einem kräftigen Mannsbild von einem Hauptdarsteller und einer Kameraführung, die ausgeklügelt die Bedrohung der Situation seiner Protagonisten widerspiegelt.» Outnow, Roland Meier

«Un drame viruose, à la croisée du mythe et du polar.» Télérama

«In einem faszinierenden Genre-Mix entwickelt das Drama vor der Kulisse volkstümlicher Traditionen eine mythologische Kraft um den heldenhaft kämpfenden Vater.» Badener Tagblatt

«Un film hanté par la tragédie grecque.» Le Monde

«Regisseur Sukholytkyy-Sobchuk sorgt dafür, dass Pamfir in Erinnerung bleibt.» Bäckstage

«Pamfir verbindet märchenhafte Mystik mit schnörkelloser Erzähltradition. – Wunderschön designt und in kristallklare Bilder getaucht.» Critic

«Une fête du cinéma.» Politis

«Dem Ukrainer Dmytro Sukholytkyy-Sobchuk gelingt mit den Storystrukturen der Gangsterfilme ein kleines Meisterwerk.» Movie-Eye, Benny Furth

«Kühn und mutig wie sein Protagonist.» Screen Daily

«Impressionnant.» La Croix

«Aus den Ruinen der Ukraine und der Erwartung, dass alle Filme, die dort gedreht werden, sich nun irgendwie mit dem Konflikt befassen müssen, leuchtet mit Dmytro Sukholytkyy-Sobchuk das strahlendste aller Filmtalente hervor.» Screen International

«La naissance d'un cinéaste.» So Film

«Pamfir funktioniert als Familiendrama mit komischen Momenten (...), als Kleinstadtkrimi, als Meisterklasse der Inszenierung und als Beispiel einer gelungenen Erzählstruktur.» MicropsiaCine

«Das beeindruckende Debüt eines aufstrebenden ukrainischen Filmemachers, der in dieser schonungslosen Überlebensgeschichte Folklore mit dem Gangster-Genre verbindet.» DMovies

«Packend, wild und immer überraschend.» Neugass Kino